Gemüsesäfte: manchmal Zuckerfallen oder Salzbomben

Quelle: arbeiterkammer.at – 26.03.2018


Gemüsesäfte sind in aller Munde und viele Menschen trinken Säfte, um eine Diät zu unterstützen oder ihrer Gesundheit wieder etwas Gutes zu tun. Doch was viele nicht wissen: Gemüsesäfte können von Natur aus beträchtliche Mengen Zucker oder zugesetztes Salz enthalten. Dies bestätigt jetzt auch eine aktuelle Erhebung des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Testergebnis: Gemüsesäfte (0,4MB)

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse zu essen. Wenn es schnell gehen muss, ist es durchaus in Ordnung, eine dieser empfohlenen Portionen durch Saft zu ersetzen. Das sollte man jedoch nicht jeden Tag machen. Den gesamten Gemüseverzehr durch Saft zu ersetzen, ist keineswegs empfehlenswert.

Die aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt , dass Gemüsesäfte zum Teil beträchtliche Mengen natürlichen Zuckers oder zugesetzten Salzes enthalten können. Während Rote Rüben- und Karottensaft vergleichsweise viel Zucker enthalten, ist es bei Tomaten-, Sauerkraut- und gemischte Gemüsesäfte vor allem Salz.

Wie haben wir verglichen?

Die Konsumentenschützer der AK Oberösterreich haben bei insgesamt 51 verschiedenen Gemüsesäften (Sauerkraut-, Tomaten-, Karotten-, Rote-Rüben- sowie Mischgemüsesäfte), in Tetrapacks oder Glasflaschen verpackt, aus Super-, Bio- und Drogeriemärkten genau auf die Inhaltsstoffe geschaut.

Enorme Preisdifferenzen

Die Preisspannen bei den Säften sind groß. 1 Liter Sauerkraut- Tomaten-, Rote-Rüben-, oder Karottensaft kostet zwischen 1,90 und 6,98 Euro. Gemischte Gemüsesäfte sind um 1,90 bis 5,98 Euro je Liter erhältlich. Dabei handelt es sich sowohl beim günstigsten als auch beim teuersten Produkt um Direktsaft in Bioqualität.

Zucker: oft reichen schon 2 Glas Saft

Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) empfiehlt, die Aufnahme an freiem Zucker, wie er auch in Säften oder Saftkonzentraten vorkommt, auf unter 10 Prozent des Energiebedarfs zu reduzieren. Das gilt für alle Altersstufen, ein durchschnittlicher Erwachsener sollte daher nicht mehr als  50 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen.

Während Fruchtsäfte für ihren hohen Zuckergehalt bekannt sind, ist sich der Großteil der Konsumenten/-innen dessen bei Gemüsesäften weniger bewusst. Doch ein Glas eines rote Rüben- oder Karottensaftes kann mit bis zu 9,7 beziehungsweise 8,8 Gramm Zucker pro 100 ml bereits knapp die Hälfte der empfohlenen Zuckerzufuhr abdecken.

Damit liegen Gemüsesäfte beim Zuckergehalt zum Teil gleichauf mit Fruchtsäften wie etwa Orangensaft, der zirka 10 Gramm Zucker je 100 ml enthält.

Tomaten- und Sauerkrautsaft mit viel Salz

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich nicht mehr als 6 Gramm Salz zu essen. Doch allen Sauerkrautsäften und mit einer Ausnahme (Ja! natürlich) auch allen gemischten Gemüsesäften ist Salz zugesetzt.
So kann ein Glas Sauerkrautsaft bereits über die Hälfte, ein Glas Tomatensaft knapp ein Drittel und ein Glas Gemüsesaft circa ein Viertel der täglich empfohlenen Salzzufuhr abdecken. Ein Blick auf die Nährwertangaben lohnt sich!

Gemüsesäfte: Lieber selbst frisch zubereiten

Fertig gekaufte Gemüsesäfte sind kein vollwertiger Ersatz für die täglichen Gemüseportionen, da bei diversen Herstellungsschritten wertvolle Substanzen wie Ballaststoffe beim Pressen oder temperaturempfindliche Vitamine und Mineralstoffe durch die Hitzeeinwirkung der Pasteurisation verloren gehen.

TIPP 

Besser ist es sich seine Gemüsesäfte selber zuzubereiten. In frisch zubereiteten Säften oder Smoothies bleiben deutlich mehr gesunde Inhaltsstoffe erhalten und man kann sie ganz individuell nach seinen Geschmacksvorlieben zubereiten.


Quelle: arbeiterkammer.at – 26.03.2018